«Lassen Sie sich hemmungslos einlullen»

«Wir betreten alle Neuland»
Der Musiker wird einen Achttausender der Klavierliteratur spielen – Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen, deren Klänge von Vincent Micotti in Duftkonzerte verwandelt werden. Für den in Basel tätigen Parfumeur ist das eine Herausforderung, deren Reiz noch erhöht wird, weil Micotti ursprünglich Profimusiker, ein Cellist, war. Man hört und riecht also gleichzeitig? Bach-Fans ziehen die Nase kraus: Muss ein Konzert unbedingt beduftet werden? «Genau dies wollen wir herausfinden», sagt Oliver Schnyder: «Ich kann Ihre Frage erst am 12. oder spätestens am 14. August beantworten. Wir betreten alle Neuland. Muss es sein? Natürlich nicht. Aber die Duftkonzerte sind ein Angebot, das sich an offene Ohren und Nasen richtet. Es ist ein Experiment.»

Hier geht es zum Artikel von Elisabeth Feller im e-journal, General-Anzeiger, Rundschau Nord und Rundschau Süd.

 

Parfümeur Vincent Micotti entwirft einen Duft für Johann Sebastian Bach: «Meine Nase ist nicht ‹besser›»

Parfümeur Vincent Micotti entwirft einen Duft für Johann Sebastian Bach: «Meine Nase ist nicht ‹besser›»

Ein Konzert belebt die Sinne. Der Parfümeur Vincent Micotti fügt den Goldberg-Variationen eine ganz besondere Nuance hinzu.

Es ist nicht der Geruch nach einem Platzregen im Sommer. In der gut ausgebildeten Nase von Parfümeur Vincent Micotti weckt ein anderer Geruch sentimentale Erinnerungen: «Schon als Kind liebte ich den Geruch, bevor es schneit – bevor, nicht danach. Meistens rieche ich diesen bestimmten Geruch schon einige Stunden vor dem Schneefall», erzählt Vincent Micotti. Seit etwa 15 Jahren entwirft er Düfte und Parfüms. Sein Geruchssinn ist «trainiert», er nimmt Nuancen wahr, die wohl den meisten Menschen verborgen bleiben. «Meine Nase ist aber nicht ‹besser› als andere. Ein Klavierspieler hat schliesslich auch keine ‹besseren› Finger.»

… weiter zum Artikel der Aargauer Zeitung von Anna Raymann
8.8.2022

Duftbibliothek noch bis Pfingstmontag auf Schloss Wildegg

Die Duftinszenierung „Poesie & Sprache“ verwandelt die Bibliothek von Schloss Wildegg für sieben Tage in eine Duftbibliothek. Parfumeurin Bibi Bigler lässt sich vom historischen Raum mit seinen zahlreichen Büchern der Familie Effinger zu einer erlesenen Duftkomposition inspirieren.

Diese wiederum dient der Autorin Simone Lappert als Anregung für kurze Geschichten, Gedichte und Dialoge. Darüber hinaus bespielt Aromatologe und Farfalla-Mitbegründer Jean-Claude Richard die Schlossküche und verzaubert den Dachstock mit seiner Duft-Installation.

Inszenierung „Poesie & Sprache“: Duftbibliothek – Schloss Wildegg

1./2./5./6. Juni – Schreibwerkstatt mit Simone Lappert

Schreibwerkstatt: Der Nase nach
Experimentieren Sie mit und spitzen Sie die Nase: Im Schreibatelier mit Simone Lappert werden mit einer einfachen Übung die Sinne geschärft. Im Anschluss überrascht Sie die Aargauer Schriftstellerin („Der Sprung“, 2019) mit einem Duft aus der Inszenierung „Poesie & Sprache“, die vom 31. Mai bis 6. Juni Schloss Wildegg mit Düften verzaubert. Zum ausgewählten Duft erarbeiten Sie einen eigenen kurzen Text – eine persönliche literarische Erinnerung an die Duft-Inszenierung im Schloss.

1. Juni 2022, 15.00 bis 16.30 Uhr
2. Juni 2022, 11.30 bis 13.00 Uhr
5. Juni 2022, 15.00 bis 16.30 Uhr
6. Juni 2022, 15.00 bis 16.30 Uhr

Online-Reservation wegen begrenzter Plätze erforderlich.

2./4. Juni – Kreiere Dein Parfum mit Bibi Bigler

Kreieren Sie unter fachlicher Anleitung von Parfumeurin Bibi Bigler Ihr eigenes Parfum. Im Workshop riechen, wählen, mischen und erschaffen Sie einen einzigartigen Duft.

Bibi Bigler ist freischaffende Parfumeurin und Inhaberin von „Die Parfum Bar“ in Aathal-Seegräben ZH. Sie hat die Parfumschule von Givaudan-Roure in Grasse (F) besucht und schätzt den Austausch in Workshops, um gemeinsam die Geschichte des Parfums weiterzuerzählen.

2. Juni 2022, 14.30 bis 16.30 Uhr
4. Juni 2022, 15.00 bis 17.00 Uhr

Online-Reservation wegen begrenzter Plätze erforderlich

3. Juni, 15.00 Uhr – Gewürze aus aller Welt mit Jean-Claude Richard

Aromatologe und Farfalla-Mitbegründer Jean-Claude Richard entführt Sie in die Welt der Gewürze und Düfte. Nach einer kurzen Einführung zum Thema „Zu was unsere Nase fähig ist“ lockt das eigene Riecherlebnis: der „Schnüffelparcours der Gewürze“. Erkunden Sie auf spielerische Weise, welcher Duft zu welchem Gewürz gehört.

Auf einer Bilderreise erkundet Jean-Claude Richard zudem die wichtigsten Gewürzregionen der Welt, darunter Indien, Madagaskar und Sansibar. Erfahren Sie auch spannende Details zur aromatherapeutischen Wirkung von Gewürzdüften wie Vanille, Ingwer und Kümmel auf Körper und Seele.

03. Juni 2022, 15:00 – 16:45

Online-Reservation wegen begrenzter Plätze erforderlich.

31. Mai, 15.00 Uhr – Die Geheimnisse der Rosen mit Jean-Claude Richard

Aromatologe und Farfalla-Mitbegründer Jean-Claude Richard entführt Sie in die Welt der Rosen. Eine kurze Einführung zum Thema „Zu was unsere Nase fähig ist“ stimmt Sie ein auf eine sinnliche Bilderreise durch die Rosenanbaugebiete dieser Welt.

Erfahren Sie zudem, wie Rosenduft und Rosenwasser aromatherapeutisch und in der Kosmetik angewendet werden, und welche Wirkung diese auf Körper und Seele haben. Mischen Sie schliesslich im Workshop als lang anhaltende Erinnerung ein eigenes Duftwasser, ein Duschgel oder ein Raumparfum.

31. Mai 2022, 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Schloss Wildegg

Online-Reservation wegen begrenzter Plätze erforderlich.

Duftbibliothek auf Schloss Wildegg

Vom 31. Mai – 6. Juni 2022 begegnen sich auf Schloss Wildegg Sprache und Duft, seltene Bücher und erlesenen Flacons laden zum Schreiben ein. «Poesie & Sprache»: Die Parfumeurin Bibi Bigler lässt sich zu einer erlesenen Komposition inspirieren, die Schriftstellerin Simone Lappert reagiert darauf mit kurzen Texten. Der Aromatologe und Mitbegründer der Firma Farfalla Jean-Claude Richard bespielt die historische Küche und verzaubert den Dachstock des Schlosses mit einer Duftinstallation, wo auch eine florale Installation von Hanna Knoblauch und Philipp von Arx zu bewundern ist. Dank der Szenographie vom Studio Speck unter der Ägide von Nina Langosch und Anita Bättig lebt die Stimmung vergangener Zeiten wieder auf: Besucherinnen und Besucher erhalten einen sinnlichen Einblick in die Kunst der Parfümerie

Parfumworkshops von Bibi Bigler, Jean-Claude Richard mit seinen Referaten und Workshops und selbstverständlich auch die Schriftstellerin Simone Lappert mit ihrer Schreibwerkstatt bieten weitere spannende Eindrücke rund ums Thema Duft.

Anmeldung sowie das detaillierte Programm finden Sie auf www.schlosswildegg.ch

Eröffnung DuftBar

Fotos (Download)
 

Der Schriftsteller Tim Krohn und Parfumeur und Aromakünstler Andreas Wilhelm anlässlich der Vernissage der DuftBar
vom 26. Mai im Hotel La Couronne in Solothurn.
 

Die Duftbar ist ein Popup Store für Geschichten: Der Schriftsteller Tim Krohn schreibt vom 26. Mai bis 2. Juni in
der La Couronne Bar in der Solothurner Altstadt Geschichten zu Düften.
 

Im Rahmen der Solothurner Literaturtage schlägt eine DuftBar Brücken zwischen der Welt der Bücher und derjenigen
der Düfte. Den Besucherinnen und Besuchern tut sich eine neue Welt auf.
 

Die DuftBar, die im Rahmen der Solothurner Literaturtage eine Schnittstelle zwischen Buchdeckeln und Flacons bildet,
zeigt, dass beide Themen die Sinne berühren.

Wenn Düfte erzählen: «DuftBar» in Solothurn

Im Rahmen der Solothurner Literaturtage schlägt eine DuftBar Brücken zwischen der Welt der Bücher und derjenigen der Düfte. Den Besucherinnen und Besuchern tut sich eine neue Welt auf.

Denkt man an Literatur, stellt man sich den staubigen Geruch einer Bibliothek vor. Denkt man an Parfüm, gehen einem Erinnerungen durch den Kopf. Die DuftBar, die im Rahmen der Solothurner Literaturtage eine Schnittstelle zwischen Buchdeckeln und Flacons bildet, zeigt, dass beide Themen die Sinne berühren. Manchmal sogar die gleichen. Nicht von ungefähr existiert deshalb der Begriff der Duftbibliothek. Ein kleineres Exemplar für solch ein Kompendium der Rohstoffe und Essenzen lädt an der DuftBar zum Schnuppern ein, zum in Erinnerungen schwelgen, zum träumen, zum sich in einen Geruch verlieben oder ihn lieber gleich wieder vergessen.

«Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Düften. Ich habe eine superempfindliche Nase, Parfums sind mir fast immer viel zu penetrant, und die Menschen dahinter erscheinen mir wie maskiert. Was ich liebe, ist der Geruch nach einem Sommergewitter, Märkte im Süden und wenn der Wind vom Meer her weht», sagt Tim Krohn. Dennoch lässt sich der deutsche Schriftsteller, in Glarus aufgewachsen und mit Wohnsitz im Val Müstair, auf ein Experiment ein, das in der Schweizer Kunstwelt wohl einmalig ist: Er schreibt über Düfte, von Düften, für Düfte. Bringt ihm eine Besucherin ihr Parfüm mit, schnuppert er, lässt sich inspirieren, und – schreibt. Die Besucherin erhält den Text als Andenken.

Wie sehr Düfte Menschen faszinieren, weiss man in der Schweiz spätestens seit dem Herbst 2017, als das Aargauer Schloss Wildegg für sechs Tage zu einer Wunderwelt der Gerüche wurde. Parfümeurinnen und Duft-Spezialisten hatten im Rahmen eines «Festivals der Düfte» die altehrwürdige Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner neu interpretiert. Mehr als 6000 Besucherinnen und Besucher kamen, schnupperten – und waren fasziniert.

Diese Faszination möchte die DuftBar im Rahmen der Literaturtage wieder aufleben lassen. Es gibt vieles zu entdecken: Man darf den Schriftsteller Tim Krohn mit einem Parfüm überraschen, ihm beim Schreiben über die Schulter gucken, in seinem Schreibatelier selber versuchen, unsagbare Düfte in Worte zu fassen, aber auch Fachleuten und Forscherinnen beim Dialog zum wohl emotionalsten unserer Sinne zuhören. Auch für Kinder (ab sechs Jahren) gibt es ein spezielles Programm. Nach Hause gehen dann alle nicht nur klüger, sondern auch glücklicher. Lassen Sie sich inspirieren und verführen.